Zoom auf den Bau des Feldhamsters
31 mars 2015Der Feldhamster bleibt ein sehr geheimnisvolles Tier, das man in freier Wildbahn nur selten zu Gesicht bekommt. Das liegt daran, dass er vorwiegend unter der Erde lebt und seinen Bau mehrheitlich im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung verlässt.
Um was geht es somit bei diesem Bau, in dem er mehr als 80% seiner Zeit verbringt?
Es handelt sich um einen ausgedehnten und gut organisierten Bau, im Sommer gelegen in 80 cm Tiefe, der mehrere „Zimmer“ mit sehr spezifischer Nützlichkeit umfasst: eine oder zwei Ruhe- und Fortpflanzungszonen(1), eine Speisekammer (2) und sogar „Toiletten“ (3)! Der Bau verfügt ebenfalls über zahlreiche Gänge, die für den Hamster Fluchtwege bei Eindringen eines Fressfeinds in seinen Bau bilden.
Wie stellt er es an, um auf einer so großen Fläche in die Tiefe zu graben? Antwort in Video…
- Er frisst sich mit seinen Zähnen nagend in die Erde hinein (er ist nicht umsonst ein Nagetier!)
- Er gräbt mit seinen Vorderbeinen
- Mit einer kleinen Körperbewegung befördert er die Erde mit seinen Hinterbeinen hinter sich
Folglich sieht man ihn, wenn er seinen Bau gräbt, manchmal rückwärts herauskriechen, die Schnauze voller Erde.
Wenn er sich „unter Tage“ befindet, passiert es ihm manchmal auch, dass er nur mit den Zähnen gräbt, dann seine Backentaschen mit Erde füllt und diese draußen entleert.
Aber was macht der Feldhamster im Winter?
In der unfreundlichen Jahreszeit flüchtet sich der Hamster in seinen Bau, wo er vor Kälte und Schnee sicher ist. Im Winter liegt sein Bau ungefähr 2 m unter der Bodenoberfläche. In dieser Tiefe beträgt die Temperatur um die 10° C und bleibt konstant, selbst bei starkem Frost im Flachland. Er fällt dann in einen Winterschlaf, durch den er Energie sparen kann, indem er seine Aktivität und seine Körpertemperatur herabsetzt. Diese sinkt nämlich von 37° C in geschäftigen Zeiten auf 12-15° C in der Winterschlafperiode, wenn die „Zimmertemperatur“ bei rund 10° C liegt.