Feldhamster-Bestandsaufnahme mittels Zählung ihrer Baue
24 mai 2018Wie in allen vergangenen Jahren seit 2001 findet die Feldhamster-Bestandsaufnahme nach seiner Winterruhe statt.
Dieses sehr unauffällige Nagetier lässt sich nicht leicht beobachten, und so besteht die Bestandsaufnahme darin, seine Baue zu suchen. Sie sind das am leichtesten erkennbare Zeichen für seine Anwesenheit.
Alle Fotos von: P. Massit ONCFS
Zeitaufwändige und sehr sorgfältige Identifizierung
TAlle Teammitglieder kartografieren und nummerieren alle Parzellen, die innerhalb der Zonen des strengen Schutzes von Hamstern abgegangen werden müssen (in etwa 40 Gemeinden). Dann gehen sie in Abständen von 10 Metern zueinander durch die Getreideparzellen und im Abstand von 3 Metern durch die Luzernenkulturen.
Wenn ein Bau gefunden wird, diagnostizieren die Mitarbeiter ihn anhand verschiedener Parameter, wie Durchmesser, Tiefe oder allgemeines Erscheinungsbild der Zugänge zu den Gängen und des Erdaushubs.
Auch nach Hamsterkot wird gesucht. Wenn ein Bau sehr wahrscheinlich ein Hamsterbau ist, wird er registriert und mithilfe von GPS verortet.Bei einem typischen Bau wird die Erfassung gleich bestätigt; weist er untypische Merkmale auf, wird er später von einem ONCFS-Mitarbeiter geprüft, der mit der endgültigen Bewertung der Zeichen für das Vorhandensein eines Hamsters beauftragt ist. Nur Baue, die mit Sicherheit dem Feldhamster zuzuordnen sind, werden in die Datenbank aufgenommen.
Das ONCFS stellt eine Stabilisierung der Anzahl von Hamsterbauen fest
Es handelt sich um Zählungen, die nicht ganz vollständig sind, da die Anzahl der entdeckten Baue von der Anzahl der Baue abweicht, die tatsächlich in den begangenen Parzellen vorhanden sind.
Die Zählungsergebnisse stellen also einen Mengenindex dar, den man über mehrere aufeinander folgende Jahre und mit anderen Gebieten vergleichen kann; daraus lässt sich ein Entwicklungstrend für die Tierart ablesen. Seit 2012 hat sich dieser Index bei durchschnittlich etwa 400 Bauen im Frühling stabilisiert. Man schätzt, dass die gesamte Population wilder Hamster im Frühling bei etwa 1000 Individuen liegt, die auf etwas mehr als 2000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche in etwa zwanzig Elsässer Gemeinden vorhanden sind.
Die Zählungen werden etwa Mitte Mai beendet. Dann wird der Häufigkeitsindex 2018, d. h. die Gesamtzahl der Baue, die dieses Frühjahr erfasst wurden, bekannt sein.
Jedes Jahr erhaschen ein paar Glückliche in der Nähe eines Hamsterbaues einen Blick auf ein Öhrchen oder auf das ganze Nagetier!