Das LIFE Alister-Projekt ermöglicht neue Perspektiven
2 avril 2019Am 28. Februar 2019 fand im Brüsseler Vertretungsbüro der Region Grand Est der abschließende Workshop zum LIFE Alister-Projekt statt. Dieser Workshop erfolgte nach einer fünfjährigen Projektphase, in der die Partner des Alister-Projekts gemeinsam und in Zusammenarbeit mit den territorialen Akteuren zahlreiche Studien und Experimente durchführten.
Im Rahmen des LIFE Alister-Projekts konnten innovative Maßnahmen zur Erhaltung des Feldhamsters (Cricetus Cricetus) lokal im Elsass getestet werden, dem letzten verbleibenden Lebensraum dieser Tierart in Frankreich. Der Feldhamster, das Symboltier der Elsässischen Ebene, ist jedoch nicht die einzige zu schützende Tierart: Das kleine Säugetier ist vielmehr stellvertretend für ein ganzes Habitat und die gesamte Biodiversität (Fauna und Flora), die eng mit den landwirtschaftlichen Gegebenheiten verknüpft ist, zu sehen. Dieser europäische Workshop fand somit in einer weiter gefassten Perspektive zur Integration der gesamten Biodiversität und ihrer Erhaltung in einem lebendigen und wirtschaftlich dynamischen Gebiet statt.
Während des gesamten Workshops erfolgte ein reger Austausch zwischen den Partnern des LIFE Alister-Projekts und zahlreichen Teilnehmern aus verschiedenen europäischen Ländern. An dem eintägigen Erfahrungsaustausch beteiligten sich Mitglieder der Europäischen Kommission (EASME, DG Environnement, DG Agriculture) sowie die Leiter anderer europäischer (LIFE Natureman, LIFE Habitats Calanques, LIFE Vipère d’Orsini, H2020 PEGASUS) oder nationaler (Agrifaune-Programm) Projekte.
Maja Mikosinska, Europäische Kommission, EASME / François Omnes, ONCFS, stellt das Programm Agrifaune vor/ Caroline Habold, CNRS, und Annabelle Revel-Mouroz, Landwirtschaftskammer Elsass, erläutern einen Teil der Arbeiten des LIFE Alister-Projekts
Im Workshop wurden grundlegende Themen im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Methoden, Landschaftspflege und Bodenbewirtschaftung sowie im Hinblick auf die europäische Umwelt- und Landwirtschaftspolitik erörtert. Zu Beginn des Workshops stellten die Teilnehmer nacheinander ihre Erfahrungen bezüglich der zur Förderung der Biodiversität durchgeführten Maßnahmen vor. Sie nannten dabei sowohl Hindernisse als auch Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von Lösungsansätzen, und dies auf drei Ebenen: Parzelle, Landschaft und Gebiet. Im Anschluss an diese Diskussionsrunden fand schließlich eine Podiumsdiskussion statt, die die Gelegenheit bot, über die im Rahmen der europäischen Politik vorhandenen Möglichkeiten zur wirksamen Umsetzung von Schutzmaßnahmen für den Erhalt der Biodiversität, im Kontext einer sozial-ökonomischen Entwicklung, zu debattieren.
Der Workshop wird insbesondere als Grundlage für die Zusammenfassung der Ergebnisse des LIFE Alister-Projekts dienen, aus der sich neue Perspektiven für eine bessere Integration von Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Biodiversität in unsere europäischen öffentlichen Politiken ergeben. Darin liegt die grundlegende Herausforderung für die Zukunft.