Was wissen die Elsässer über den Feldhamster und wie denken sie darüber?
Im Rahmen des Projekts LIFE ALISTER hat das Forschungsinstitut ACTeon, Partner des Projekts, einen Fragebogen entworfen und an eine repräsentative Stichprobe von 720 Elsässern verteilt. Die Ergebnisse ermöglichten, einen Befund über die Kenntnis der Elsässer zu erstellen und die Bedeutung zu erfassen, die sie dem Tier und seinem Schutz zumessen.
Wer kennt den Feldhamster?
¾ der befragten Personen haben vom Feldhamster schon sprechen gehört. Wenn man diese Information näher betrachtet, stellt man fest, dass es sich besonders um die mehr als 60-Jährigen (96% gegenüber 66% der 18- bis 30-Jährigen) handelt und vor allem die Einwohner betrifft, die seit mehr als 5 Jahren im Elsass leben. Die zitierten Informationsquellen sind mehrheitlich die traditionellen Medien wie Presse, Fernsehen und Rundfunk. Nur 9 von 720 Antworten beziehen sich auf Internet.
Unter den Personen, die den Feldhamster kennen, haben ¾ die Lage und das Überlebensproblem eher gut begriffen. Die Altersgruppen 18-30 und 30-45 Jahre sind die Gruppen, die am besten über den Stand des Überlebens jener Tierart informiert sind. Als Hauptbedrohungen werden die Agrarpraktiken und die Verstädterung genannt; 60% der Personen, die den Feldhamster kennen, führen seinen Niedergang auf die verschmutzten Wasserläufe und den Straßenverkehr zurück. Man stellt folglich fest, dass eine Überschätzung des Einflusses verschmutzter Wässerläufe im Vergleich zum Einfluss der Prädation stattfindet, die von den interviewten Personen wenig in Betracht gezogen wurde.
Was ist der Schutz der Umwelt und insbesondere des Feldhamsters wert?
Was die Elsässer anbelangt, wird die Umweltqualität als wichtiger Faktor erachtet, auf gleichem Niveau wie Arbeitslosigkeit und Kaufkraft.
Um die Umwelt zu schützen, sind sie mehrheitlich bereit, die Ausbreitung der Städte zu begrenzen, mit fast 80% beifälliger Positionierung. Dagegen ist die Begrenzung ökonomischer Entwicklung eher umstritten, mit weniger als 60% der Elsässer, die ihr zustimmen.
Über eine Dauer von 5 Jahren wären die Elsässer bereit, einen durchschnittlichen Betrag von rund 35 € pro Jahr auszugeben, um eine beständige Feldhamsterpopulation im Elsass wiederzufinden. *Dieser Durchschnittsbetrag verbirgt jedoch eine starke Dispartät der Antworten mit ¼ der befragten Personen, die nicht zur Zahlung bereit wären und einem schwachen Teil, der bereit wäre, einen weit höheren Beitrag als die 35 € zu leisten.
Die 81% der Elsässer, bereit zur Leistung eines finanziellen Beitrags zum Erhalt des Feldhamsters, wurden über ihre Denkweise befragt. Ihr Beitrag wird in dem Sinne geplant, dass die Vorgehensweise nicht auf einen exklusiven Schutz des Tieres abzielt, sondern einer allgemeinen Logik des Naturschutzes entspricht.
Was beeinflusst die Interviewten bei der Vergabe eines Geldbetrags für den Schutz des Feldhamsters?
Entgegen allen Erwartungen hat das Einkommen des jeweiligen Haushalts nur wenig Einfluss auf den finanziellen Beitrag der Elsässer. Es ist in erster Linie sein Gespür für Umweltbelange, das den wichtigsten Faktor ausmacht: ein sehr sensibles Individuum ist bereit, 20 € pro Jahr zusätzlich auszugeben, um die Feldhamsterpopulation wieder zu stärken.
Das Alter der Elsässer spielt ebenfalls eine Rolle: die unter 60-jährigen sind bereit, durchschnittlich 14 € pro Jahr zusätzlich im Vergleich zu älteren Personen auszugeben. Es ist möglich, dass die ältesten Elsässer sich noch Fragen über die Notwendigkeit des Feldhamsterschutzes stellen, wo das Tier doch in ihrer Jugend als schädlich angesehen wurde.
Schließlich ist die vorherige Kenntnis des Feldhamsters ein Kriterium, das starken Einfluss auf die Entscheidung ausübt, am Schutze des Tieres finanziell mitzuwirken. Eine Person, die die Tierart und die Thematik kennt, ist bereit, 21 € pro Jahr zusätzlich auszugeben im Vergleich zu einer Person, der diese Tierart unbekannt ist.
Schlussfolgerung
Diese Studie erlaubt uns die Feststellung, dass die Mehrheit der elsässischen Bevölkerung um die Lage des Feldhamsters weiß und dem Schutze des Tieres eher wohlwollend gegenübersteht. Die Umweltfaktoren sind wichtig für die Elsässer und viele unter ihnen, insbesondere in den Altersgruppen unter 45 Jahren, haben die Notwendigkeit einer umfassenden Aktion verspürt.
Im Übrigen sind die Aktionen der Erhaltung der Tierart in der Öffentlichkeit noch nicht sehr bekannt. Es bleibt folglich noch viel Kommunikationsarbeit zu tun, um so mehr, als die Studie uns aufzeigt, dass eine bessere Kenntnis des Tieres und der Probleme seines Schutzes direkt mit dem Willen nach Mobilisierung der Öffentlichkeit verbunden sind.
* Durch ein System der Auswahl von Szenarien war es möglich, die Umweltschutzaktionen herauszufinden, welche die Elsässer vorzugsweise finanziell unterstützen würden.