Die Interdisziplinarität der Programme nutzen, um Erfahrungen zu sammeln
12 juillet 2018Agrifaune ist ein 2006 gestartetes nationales Programm, dessen Ziel die Förderung der Zusammenarbeit von Jägern und Landwirten hinsichtlich der landwirtschaftlichen Praktiken ist, welche die Bedürfnisse der wilden Fauna berücksichtigen. Es wird von einer Partnerschaft zwischen der Ständigen Versammlung der Landwirtschaftskammern (Assemblée Permanente des Chambres d’Agriculture, APCA), der Nationalen Vereinigung der Gewerkschaften der Landwirte (Fédération Nationale des Syndicats d’Exploitants Agricoles (FNSEA), der nationalen Vereinigung der Jäger (Fédération Nationale des Chasseurs, FNC) und dem Französischen Amt für Jagd und Wildtiere (Office National de la Chasse et de la Faune Sauvage, ONCFS) getragen. Seine Ziele sind teilweise deckungsgleich mit denen des Projekts LIFE Alister.
Das Programm Agrifaune: Biodiversität und landwirtschaftliche Praktiken in Einklang bringen
Die Partner haben diese gemeinsamen Ziele:
- Begünstigen der Berücksichtigung der wilden Fauna im Rahmen einer produktiven und ökonomisch leistungsfähigen Landwirtschaft
- Durchführen von Demonstrationsvorgängen,
- Bekanntmachen erlangter Referenz-Erkenntnisse, welche dazu beitragen, Landwirtschaft, Wirtschaftlichkeit, Umwelt und wilde Fauna in Einklang zu bringen,
- Beitragen zur nachhaltigen Entwicklung ländlicher Gebiete.
In der Region Grand Est wurden viele Dinge umgesetzt. So hat z. B. die Aktion „Tausend Korken in der Champagne“ die Anpflanzung von Sträuchern in der kreidehaltigen Champagne ermöglicht. Die Entwicklung des „Sem’OBord“, einer innovativen Sämaschine für schmale Breiten, ist ein technischer Schub für die Wiederherstellung von Feldrändern. Dank der Sensibilisierung und Schulung in der Verwendung von Abschreck-Balken, befestigt an den Mähmaschinen, ist es möglich, die Sterblichkeit von Wildtieren (Rehe, Feldhasen, …) zu begrenzen. Die Einrichtung von Versuchsplattformen hat es ermöglicht, verschiedene Zwischenkulturen auszuprobieren und zu kennzeichnen. Samenmischungen mit dem Siegel „Agrifaune“, welche vorteilhaft für Kleinwild sind, sind wirtschaftlich interessant für die Landwirte und finden sich in den Katalogen der Händler für landwirtschaftlichen Bedarf. Schließlich haben sich Pilot-Gebiete und –Bauernhöfe im Gebiet Grand Est dem nationalen Agrifaune-Netzwerk angeschlossen und erleichtern es damit, landwirtschaftlich relevante Erkenntnisse zu erwerben, innovative Techniken auszuprobieren und die Flächen so zu nutzen, dass die Fauna der elsässischen Ebene begünstigt wird.
Hin zu einer Kennzeichnung der Zwischenkulturen, die dem Feldhamster nützen
2018 haben die regionalen Partner von Agrifaune ein neues, mehrjähriges Projekt (2018 – 2020) unterzeichnet. Die für die Region Grand Est aufgeführten Aktionen erstrecken sich über den Einsatz der für Kleinfauna günstigen Zwischenkulturen, die Bewertung des Einflusses des Maschineneinsatzes beim Umbrechen der Pflanzendecke, die Einrichtung von Demonstrationsflächen zum Management der „Feldränder“, das Voranbringen von Zwischenreihen in Weinbergen und das Fortsetzen der Bildung und Belebung von Pilot-Flächen.
Im Departement Bas-Rhin wird eine experimentelle Plattform zum Testen verschiedener, die Bedürfnisse des Feldhamsters berücksichtigenden, Zwischenkulturen eingerichtet werden. Die im Rahmen von LIFE Alister CNRS*, Elsässer Landwirtschaftskammer und ONCFS** durchgeführten Studien haben es ermöglicht, Empfehlungen zur Zusammensetzung der Pflanzendecke aufzulisten. Es muss sich um eine Mischung handeln, die ein Getreide, eine Hülsenfrucht und Sonnenblumen enthält. Letztere Pflanze ist gut zur Vorbereitung auf die Winterruhe. Verschiedene Mischungen werden getestet und aus landwirtschaftlicher Sicht sowie hinsichtlich ihres Nutzens für die Fauna bewertet werden. Auch werden unterschiedliche Arten des Vernichtens der Pflanzendecke ausprobiert werden. Dann werden die besten Mischungen mit dem Siegel „Agrifaune Zwischenkultur“ versehen. Das Siegel bietet den Landwirten Orientierung beim Kauf von Saatgut für Zwischenkulturen.
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Informationen über das nationale Agrifaune-Programm und regionale Projekte finden Sie auf der Website: www.agrifaune.fr