Hat die Lichtverschmutzung Auswirkungen auf die Physiologie und das Verhalten der Feldhamster?
13 octobre 2016Während ihrer Inspektion des LIFE Alister-Projekts besichtigten Vertreter der Europäischen Kommission, nämlich Frau Päivi Rauma, zuständig für die Kontrolle der Finanzen, und Herr Simon Goss, zuständig für die technische Kontrolle im LIFE-Referat der Europäischen Kommission (siehe Bild hier), die Einrichtungen des CNRS (IPHC-ROLF).
Im Rahmen der Aktion A5 ist eine Studie im Gange, um die Einflüsse durch den Menschen verursachter Belästigungen (vor allem nächtliches Kunstlicht) auf das Überleben der Tierart genau zu bestimmen. Die jüngsten Daten über die Einflüsse der Lichtverschmutzung (vgl. Bericht über die Beleuchtung und die biologische Vielfalt, Juli 2015) und des Stadtlärms auf Tiere deuten darauf hin, dass diese Belästigungen eine Bremse für die Entwicklung der Einzellebewesen darstellen könnten. Negative Effekte der Lichtverschmutzung auf den Fortpflanzungserfolg wurden kürzlich beim Mausmaki* deutlich herausgestellt (Le Tallec u. a., 2015). Bekannt ist auch, wenn man sich zu stark dem Lärm aussetzt, dass dies (je nach den Arten) Hörverlust, erhöhte Stresshormonausschüttung, Bluthochdruck und eine teilweise oder vollständige Ausblendung der Informationen verursacht (Barber u. a., 2009).
In Bezug auf Hamster, die als Nachttiere eigentlich beleuchtete Bereiche vermeiden und aus hormonellen Gründen völlige Dunkelheit nötig haben, stellt sich die Frage des Einflusses der öffentlichen Beleuchtung auf ihre Physiologie. Stören diese besonderen Lichtverhältnisse ihren Winterschlafzyklus? Werden dadurch die Reproduktionsraten geschwächt?
Vor dem Beschluss, Tiere in stadtnahen Gebieten auszusetzen, ist es unerlässlich, die Effekte einer Lichtverschmutzung unter kontrollierten Bedingungen zu messen.
Die Ergebnisse dieser Studie, wenn positiv, würden die ersten Elemente eines Feldhamster-Ansiedlungsleitfadens darstellen,verfasst letztendlich vom CNRS für „Hamster friendly“ Gemeinden, die die Ansiedlung von Hamstern beschlossen haben.
Hamster werden derzeit unter Bedingungen aufgezogen, die die Intensität der öffentlichen Beleuchtung reproduzieren. Sie profitieren von einem künstlichen Bau (der kleine graue Kasten), müssen ihn aber auf der Suche nach Nahrung verlassen. Eine zweite Population wird in gleicher Art und Weise in einem anderen Raum ohne nächtliche Beleuchtung aufgezogen; es handelt sich um die „Kontrollpopulation“, die der Verifikation der zum Experiment entwickelten Methodik dient
*Lemurenart