Könnte man Bodenschwierigkeiten überwinden, um Feldhamster wieder in freier Wildbahn auszusetzen?
24 mars 2017Eine der Neuerungen des LIFE ALISTER-Projekts besteht in der Suche nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten für die Tierart, wobei gleichzeitig versucht wird, zwei a priori schwerlich kompatible Einengungen zu vereinbaren: Stadtentwicklung und Schutz des Feldhamsters. Die Idee ist, die Stadt als Ökosystem im Dienste der Arterhaltung in Erwägung zu ziehen und zugleich das Tier in der Stadt nicht mehr als ein Ärgernis zu betrachten.
Als Beweis zeigt der Hamster eine gewisse Anpassungsfähigkeit, da die Populationen städtische Gebiete in einigen europäischen Ländern* (Ukraine, Österreich, Polen, Slowenien, Tschechische Republik, Russland, Deutschland) bevölkern oder bevölkert haben: Gärten, Obstplantagen, Stadtparks, Friedhöfe. Es wäre daher möglich, die Auswilderung von Tieren in stadtnahen Gebieten (wo die durch den Menschen verursachte Störung begrenzt ist: Tagaktivitäten, ohne Haustiere, Nachtbeleuchtung ** usw.) in der Nähe von Sektoren zu planen, in denen Hamsterbaue im Laufe der letzten Jahre gezählt wurden.
Allerdings sind die Merkmale der potenziellen Auswilderungsstandorte sehr restriktiv (vor allem in Bezug auf Feuchtigkeit und Bodenbeschaffenheit im Zusammenhang mit der Nähe des Breusch-Flusses) und begrenzen die Möglichkeiten im Stadtrandgebiet. Eine Lösung wäre, diese Bodenschwierigkeiten durch Anlegung künstlicher Hamsterbaue zu überwinden. Vier Prototypen der künstlichen Baue werden derzeitig vom CNRS in Außengehegen getestet. Ziel ist die Prüfung, ob die Feldhamster sich an diese Baue anpassen, dort überwintern und sich dort vermehren können. Die Qualität des Winterschlafs dürfte den Fortpflanzungserfolg von Einzeltieren bedingen, der, wie wir wissen, der Schlüssel der beständigen Stabilisierung der Populationen in Westeuropa ist (Leirs 2003 ***).
Es gibt wenige Daten über diese Tierart, vor allem in Bezug auf seinen Bau: tatsächliche Größe, Zahl der Schlafkammern, Zahl der Öffnungen nach außen sowie die optimalen Bedingungen für einen guten Winterschlaf und für die Lagerung von Futtervorräten.
Querschnitt eines Feldhamsterbaus
1 : geneigter Gang
2 : horizontale Gänge, Sommerwohn-/-schlafkammern und Futtervorräte
3 : vertikale Gänge, die als Ein- und Ausgang dienen
4: geneigter Gang mit Erdhaufen
5: Winterschlafkammer
Schematische Darstellung der künstlichen Baue, getestet von Oktober 2016 bis Juni 2017.
Gestaltung und Errichtung von Gehegen
Fotofalle: in Erwartung der Winterschlafperiode legen die Tiere ihre Vorräte an