Strip-till und Vegetationsdecken im Versuch
31 mars 2015Die Landwirtschaftskammer der Region Elsass ist Partnerin des Projekts LIFE+ Alister, das darauf abzielt, 5 Jahre lang innovative landwirtschaftliche Techniken auszuprobieren, die für den Erhalt des Feldhamsters vorteilhaft sind. Verschiedene Versuche wurden im Jahresverlauf 2014 durchgeführt, um Lösungen zu finden, die es ermöglichen, eine Vegetationsdecke so lange wie möglich im Zwischenfruchtanbau zu belassen und so dem Feldhamster und der Kleinfauna einen Unterschlupf und eine Nahrungsquelle zu bieten.
Strip-till
Strip-till ist eine landwirtschaftliche Technik, bei der lediglich ein schmaler Bodenstreifen um das Säschar bearbeitet wird, was „Streifen“ bearbeiteten Bodens auf den Flurstücken erzeugt.
Anhand des Aufbaus mehrerer Versuchsanordnungen im Rahmen des LIFE-ALISTER-Projekts konnte die Strip-till-Technik in einer Vegetationsdecke vor der Maisaussaat erprobt werden.
Im bestellten oder abgeernteten Acker befindliche Vegetationsdecken
Neben dem Unterschlupf für den Feldhamster sind die Vegetationsdecken in der Zwischenfruchtanbauperiode auch agronomische Hilfsmittel, die die Konsistenz des Bodens verbessern und Unkrautprobleme vermindern. Sie begrenzen auch die Nitratverluste im Boden.
Mischung aus Rettich, Erbsen, Inkarnatklee, Sonnenblume, Hafer und Ramtillkraut, gesät mit 47 kg/ha.
Zwei erste Versuche mit „eingesäter Vegetationsdecke“ wurden durchgeführt. Es geht dabei darum, eine Vegetationsdecke (Klee, Luzerne, Pflanzenmischungen) im März innerhalb eines Getreideflurstücks einzusäen, so dass die Vegetationsdecke auf dem Flurstück nach der Ernte schon vorhanden ist.
Das sehr trockene Frühlingswetter war jedoch dem Wachstum der Vegetationsdecke nicht förderlich.
Infolgedessen wurden zwei weitere Versuche des Säens von Vegetationsdecken nach Ernte einer Getreideart auf anderen Flurstücken unternommen. Ziel war hier, Vegetationsdecken mit starkem Potenzial an Biomasseproduktion zu studieren, um so die Parzelle nach Getreideernte schnell zu bedecken.
Die erzielten Erträge waren sehr hoch. Die besten Ergebnisse wurden mit Mischungen erreicht, die mehrere Pflanzenarten zusammenbringen und durch Anlegen der Vegetationsdecken in Direkteinsaat, die offenbar ein schnelleres Keimen der Samen begünstigt.
In Jebsheim (68) erbrachte die Anwendung von Strip-till bei bewässertem Mais mit frühzeitiger Zerstörung der Vegetationsdecke Erträge, die denen des „Kontrollflurstücks“ im herkömmlichen Anbau gleichwertig waren. Dagegen beobachteten wir eine Ertragseinbuße, als die Vegetationsdecke später zerstört wurde und sie daher in Konkurrenz mit den ersten Wachstumsphasen des Mais trat.