Wie kann man die Effizienz der Wilddurchlässe verbessern…
8 janvier 2016…die wahre Fallen für den Feldhamster im Besonderen und die kleine Fauna im Allgemeinen darstellen?
Die Wiederverbindung von Vorkommensgebieten des Feldhamsters führt durch die Wilddurchlässe.
Die Zerstückelung des Lebensraums des Feldhamsters und die Verstädterung sind zwei erkannte Bedrohungen für das Überleben der Tierart. Die Wilddurchlässe sind eine Lösung, die eine Milderung der unseligen Auswirkung jener Zerstückelung ermöglicht. Experimente in den Wilddurchlässen, ausgestattet mit Videoüberwachungssystemen und Fotofallen, führten jedoch zu der Feststellung, dass bestimmte Fressfeinde (besonders streunende Katzen) den kleinen Säugetieren am Eingang der Wilddurchlässe auflauern.
Im Rahmen von LIFE ALISTER zielt eine vom CNRS* geleitete Aktion darauf ab, innovative Lösungen vorzuschlagen, um die Prädationsrisiken des Feldhamsters bei der Durchquerung jener Tunnel zu minimisieren. Es geht darum, „Zufluchts“-Systeme in die vorhandenen Wilddurchlässe einzubauen, welche die Intensivierung ihrer Nutzung durch die Kleinfauna des Flachlands ermöglichen und gleichzeitig die Durchquerung für die Beutetiere, darunter den Feldhamster, absichern.
Die Prädationsschutzröhre, eine Idee des CNRS
Tests wurden unter kontrollierten Bedingungen (in der Tierabteilung des CNRS) und werden derzeit unter naturnahen Bedingungen (in einem Gehege genau auf einem Wilddurchlass, der unter der Schnellstraße Piémont des Vosges hindurchführt, genannt „VRPV-Gehege“) mit Hamstern unternommen, die im Gehege wohnen, und „Test“-Hamstern, die für eine Nacht freigelassen werden.
Unter Laborbedingungen wurden den Hamstern verschiedene Formen und Größen der Röhren, die als Zuflucht in den Wilddurchlässen dienen sollen, vorgeführt, um so den besten Kompromiss im Hinblick auf Beute-Fressfeind-Zugänglichkeit zu finden. Die Größe der in die Schutzröhren eingelassenen seitlichen Öffnungen soll dem Hamster ermöglichen, in diese schnell hineinzuschlüpfen, ohne dass seine hauptsächlichen Fressfeinde ihm dorthin leicht folgen können. Die Wahrnehmung und die Reaktionen der Feldhamster auf Prädation werden ebenfalls durch Präsenz eines im Käfig gehaltenen Fressfeindes getestet.
Im VRPV-Gehege fand die Erprobung in einem „Test“-Wilddurchlass statt, der mit Videoüberwachungs- und Fotogeräten versehen war. Die „Prädationsschutzröhre“ (alle 50 cm durchbrochen und mit einem Durchmesser, der die Durchquerung eines Feldhamster erlaubt) wird über die ganze Länge des Durchlasses verlegt. Die Forscher verfolgen das Verhalten der Feldhamster, die in den Durchlass spontan oder nicht kriechen.
Um die Nutzung des Durchlasses und der „Prädationsschutzröhre“ durch die Feldhamster besser einzuschätzen, müssen noch verschiedene Tests mit und ohne „Prädationsschutzröhre“ im Durchlass sowie mit und ohne Fressfeind hinter Käfiggittern im Durchlass unternommen werden.
Was Raubtiere wie Hermeline und Wiesel anbelangt, die klein genug sind, um sich auch in die „Prädationsschutzröhre“ einzuschleichen, muss noch geprüft werden, ob die Vorrichtung ihnen nicht die bösen Absichten erleichtert.
Erwartete Ergebnisse
Die CNRS-Forscher haben bereits zahlreiche spontane Durchquerungen der Hamster beobachtet, die das Gehege bewohnen, und studieren seit dem Sommerende das Verhalten der „Test“-Hamster (freigelassen für 24 Std.). Am Tag darauf werden die Hamster wieder eingefangen und man stellt bereits deren Nutzung der „Prädationsschutzröhre“ fest, um außerhalb der Reichweite des Forschers zu sein. Die Analyse der Fotos (mehrere Hundert pro Nacht) und der Videoaufnahmen (4 ununterbrochen laufende Kameras) beginnt diesen Winter.
Das Ziel dieser Aktion besteht darin, die Ausarbeitung von Richtlinien erfolgreich abzuschließen, die definieren, wie man Vorrichtungen bauen soll, die das Überwinden von Straßenhindernissen durch die Feldhamster ermöglichen und dabei das Prädationsrisiko begrenzen.
Diese Empfehlungen werden den Behörden übersandt, die für Raumordnungsprojekte und Straßeninfrastruktur in allen Vorkommensgebieten der Tierart in Europa zuständig sind.
*Forschungen von Mathilde Tissier (von LIFE Alister finanziell geförderte Doktorandin) unter der Betreuung von Yves Handrich, IPHC – CNRS, in enger Abstimmung mit Jonathan Jumeau (Doktorand, finanziell gefördert von CD 67 und der DREAL)